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Zander ahoi!

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Da ist dieses Schiff namens LOTTE und das beängstigende Vorhaben, endlich das Kochen zu lernen. Der Plan ist gut!
Eine Gruppe von Menschen, denen sich die Küche noch nicht bis in den letzten Winkel des Backofens erschlossen hat, ein Wochenende auf wankenden Planken.
Vor allem Anderen steht allerdings ein gemeinsamer Einkauf, welcher wiederum die Antwort auf eine schwerwiegende Frage erfordert: Was wird gekocht?
Da traut sich jetzt zunächst niemand so recht dran, bis endlich doch ein zaghafter Vorschlag kommt:
„Wie wär's mit Würstchengulasch? Dafür hab ich schon was eingepackt.“
Während die einen offensichtlich keinerlei Vorstellung von diesem Gericht haben, sind andere plötzlich ganz klar der Meinung, man könne ja jetzt - wenn schon, denn schon – etwas Richtiges kochen. Und was läge da auf einem Schiff näher als…? Genau: Fisch!
Zum Beispiel diesen Kräuterzander,den der Dings neulich im Fernsehen gekocht hat. Schien nicht sooo schwierig gewesen zu sein, denn die ganze Sendung hatte ja nur 'ne halbe Stunde gedauert.
Und überhaupt weiß man doch, dass Fisch zur schnellen, aber exquisiten Küche gehört, oder?
Na also.
Und dann gibt es doch auch diesen praktischen Teig, in den man alles mögliche einwickeln kann.
Auch Würstchen?
Ja, die auch, aber heute eben Fisch!
Unserm Chefkoch ist alles recht. Er muss ja auch nicht kochen, er muss es uns nur erklären. Und so zaubert er direkt die Liste mit allen Zutaten zutage. Zander brauchen wir, und Blätterteig. Möchte noch jemand Spinat dazu?
Alle möchten!
Und während LOTTE gelassen im Hafen vor sich hin dümpelt, stürmen acht Leute den einzigen Supermarkt im Ort, um ihn schon nach kaum einer Stunde reich beladen wieder zu verlassen.
Zurück auf dem Schiff geht es mit Feuereifer an die Sache.
Da ist ja nun zunächst der Fisch, den es zu säubern gilt. Hier braucht es starke Nerven und vielleicht einen Schluck Wein dazu.
Küchenwein ist fein, Küchenwein muss sein! Hat der Dings im Fernsehen auch gesagt, also: Wohlsein!
Dann müssen wir die Mandeln grob zerkleinern. Eine Herausforderung, wenn man noch nie einen Mörser in der Hand gehabt hat.
Prosit!
Jetzt die Äpfel in winzige Stücke schneiden. Das ist einfach, wenn wenigstens einer von uns daran denkt, die Kerngehäuse zu entfernen.
Nanu, ist die Flasche schon leer? Macht nichts, in Holland trinkt man eh Genever.
Also hoch die Tassen!
Und wer hätte gedacht, dass diese kleine Chilischote solch eine Schärfe in sich birgt? Da hilft nur eins:
Nicht lang schnacken, Kopf in'n Nacken!
Ganz allmählich wird es dunkel, und auch der Wind scheint gedreht zu haben, denn LOTTE gerät nun arg ins Wanken, was ein interessantes Farbspiel auf das Gesicht unseres Chefkochs zaubert:
Ist es zunächst noch weiß wie seine Schürze, hat es bald die dezente Farbvariante der eben gehackten Petersilie angenommen.
Vielleicht einen Magenbitter?
Dies Angebot führt dazu, dass er uns recht plötzlich verlassen muss.
Zu dumm, wo es doch gerade zum kniffligsten Teil der ganzen Angelegenheit kommt, nämlich Zucker in Butter zu karamellisieren.
Was soll's? Nur Mut, Cheers, und los geht’s!
Wie sich aber leider bald herausstellt, ist das mit dem Karamell so eine Sache. Schwarzer Qualm wabert durch die Kombüse, und der Topf sieht auch nicht gut aus.
Dann muss es eben ohne gehen. Hauptsache, der Fisch schwimmt.
Darum Salute, und ab auf's Feuer mit dem Tier!
Aber noch, während es sich in der Pfanne windet, kommen erste Zweifel an der Sache auf. Zerfällt das arme Ding doch vor unseren Augen in immer kleinere Stücke, die nun so gar nichts mehr mit unserer Vorstellung von Fisch gemeinsam haben.
Auch die folgende Kostprobe macht ratlos, denn es schmeckt nach Nichts!
„Ich hätt' da noch das Ketchup und die Tüten für das Würstchengulasch. Wenn wir vielleicht…?“
Zugegeben: Für's Fernsehen ist das alles nichts, aber der Zander hat sich wacker geschlagen.
Darum ein letzter Schluck auf sein Spezielles und Fischragout im nächsten Jahr!

 


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